Türkisch- und Kurdischsprachige Vereine
"wir machen Politik"


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Die Selbstorganisation der ArbeitsmigrantInnen aus der Türkei bilden ein breites politisches wie soziales Spektrum. Der Fokus dieser Ausstellung liegt jedoch auf den linken Vereinen, die in diesen vierzig Jahren Widerstand gegen die politischen Verhältnisse sowohl in der Türkei als auch in Österreich geleistet haben.




Ereignisse im Herkunftsland im Vordergrund


Anfänglich konzentrierten sich die Aktivitäten der Vereine auf die Einhaltung von Menschenrechten in der Türkei. Besonderer Augenmerk lag dabei auf den Minderheitenrechten und der Solidarität mit den politischen Gefangenen.
Der Militärputsch in der Türkei am 12. Sept. 1980 und dessen Folgen bestimmten Anfang der 80er Jahre die Vereinstätigkeiten. Später setzten sich die Vereine für die Rechte der KurdInnen in der Türkei, im Irak und dem Iran ein.




Kulturelle Aktivitäten
Kulturelle Aktivitäten bildeten den Hauptteil der Vereinstätigkeiten. In den Vereinslokalen wurde für Tanz- und Theaterauftritte geprobt. Jährlich fanden mehrere Großveranstaltungen statt.






Frauen in den Vereinen


Ende der 80er Jahre wurde in Wien und Vorarlberg intensiv über die Gründung von Frauenvereinen diskutiert. Ziel war die Schaffung einer unabhängigen Frauenbewegung innerhalb der MigrantInnenvereine. 1990 wurde in Vorarlberg der Verein Demokratischer Frauenbund aus der Türkei gegründet.




für rechtliche Gleichstellung, gegen Rassismus und für die
Repräsentation in der Politik



Mitte der 80er Jahre verschob sich der Schwerpunkt der Vereinstätigkeiten. Mit den Forderungen nach rechtlicher Gleichstellung und nach einem allgemeinen Wahlrecht rückten immer mehr die politischen Ereignisse im Einwanderungsland in den Mittelpunkt.
Es folgten Proteste gegen das Ausländerbeschäftigungs- und das Aufenthaltsgesetz. Die österreichische Öffentlichkeit sollte auf die Ungleichstellung der MigrantInnen aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig ging es um die politische Mobilisierung der MigrantInnen.




1. Mai: Ein seltener Moment der Solidarität


Einmal im Jahr, am Tag der Arbeit, schien die Internationale Solidarität ein Stück näher zu rücken. Was auf politischer Ebene nicht möglich war, sollte auf der Straße inszeniert werden. Die Vorbereitungen zu den 1. Mai - Demonstrationen begannen Monate davor.