Sitz der Anwerbekommission
"für das derzeitige Anwerbevolumen nicht geeignet"


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Aus Einsparungsgründen wurden im August 1968 die Kommissionen in İstanbul und Belgrad aufgelassen. Die Anwerbung sollte über die Österreichische Außenhandelsstelle abgewickelt werden. Die Entscheidung wurde jedoch 1969 auf Grund der Einwände des türkischen Arbeitsministeriums und des steigenden Bedarfs an Arbeitskräften rückgängig gemacht und es wurden wieder in Narmanlı Han zwei kleine Räume gemietet.1970 übersiedelte die Kommission in ein von der deutschen Verbindungsstelle zur Anwerbung verlassenes Haus in Serçe Sokak, eine Handwerkergasse im Hafenviertel Karaköy. In unmittelbarer Nähe des türkischen Arbeitsamtes ließ auch hier die Infrastruktur zu wünschen übrig. Es gab kein Wartegelände für die täglich vorsprechenden ca. 400 BewerberInnen und keine „Sammelstelle“ für die „Abfahrbereiten“. In den Werkstätten von Serçe Sokak etablierten sich Fotografen, Übersetzer und „Vermittler“, die gegen Bezahlung die notwendigen Formalitäten erledigten oder es zumindest vorgaben.