19.15 LICHTER



19.15 LICHTER
D 1993, 105 Minuten

Die Grenze zwischen Deutschland und Polen scheidet nicht allein das „alte“ und das „neue“ (ehemals realsozialistische) Europa in jene, die profitieren, und jene, welche sich auf die unterschiedlichste Weise prostituieren (müssen). Auch in Fluchten anderer Art, Grenzüberschreitungen im privaten Bereich. Stets präsent bleibt die Angst vor dem Misslingen. (kh)

Hier, an der Grenze zwischen Frankfurt und Slubice, zwischen Ost und West, steht allen der fast zwei Dutzend Figuren das Wasser fast bis zum Hals. [...] Jede der sorgfältig gezeichneten Figuren überscheitet in LICHTER eine Grenze des persönlich Ertragbaren, [...] sie alle werden zu Grenzgängern angesichts sozialer, politischer und ökonomischer Missstände. (Oliver Baumgarten, Schnitt 31/03)

Das Thema der illegalen Einwanderer, das auch in den Berlinale-Wettbewerbsfilmen IN THIS WORLD und REZERVNI DELI behandelt wird, ist hier nur eines von vielen, aber die Grenze zwischen Polen und Deutschland steht hier für viele Hoffnungen – auch wenn der Zuschauer erkennt, dass die Probleme „auf der anderen Seite“ auch nicht weniger werden! In mindestens einer Episode wird man auf anrührendste Weise an LADRI DI BICICLETTI erinnert, vielleicht das größte Kompliment, das man Hans-Christian Schmid machen kann, von dem wohl kaum jemand einen solchen Film erwartet hätte. Zwar hat er mit 23 gezeigt, dass er auch dramatische Stoffe gekonnt umsetzen kann, aber mit CRAZY und NACH FÜNF IM URWALD war er doch immer für komödiantische, leichte Jugendfilme bekannt, wovon sich die Probleme in LICHTER wohltuend absetzen. (Thomas Vorwerk, satt.org)

REGIE: Hans-Christian Schmid
BUCH: Hans-Christian Schmid, Michael Gutmann
KAMERA: Bogumil Godfrejow
SCHNITT: Hansjörg Wessbrich
MUSIK: The Notwist
PRODUKTION: Jakob Claussen, Thomas Wöbke
DARSTELLER: Julia Krykne, August Diehl, Zbigniew Zamachowski, Henry Hübchen, Maria Simon