20.00 GUTE ARBEIT



20.00 GUTE ARBEIT
A 2004

Der Dokumentarfilm “Gute Arbeit” von Karin Macher erzählt die Geschichte von drei Frauen, die im Zuge der Arbeitsmigration nach Österreich gekommen sind. „Jede Arbeit ist eine gute Arbeit, wenn ich damit Geld verdiene“, sagt eine der Protagonistinnen, die 27jährige Martina aus der Slowakei.

Durch starke Bilder werden die Welten gezeigt, in denen diese Frauen leben und arbeiten. Es sind Bilder, die Stimmungen aufgreifen, die sich auf die Orte einlassen und dort ansetzen wo andere aufhören - die gängigen Bilder in unseren Köpfen. Die Idylle am Land – ein Spargelfeld, eine „Wüste“ am Ende der Welt, das Sozialdrama in der Stadt – ein Vorzeigegemeindebau aus Sichtbeton und Glas und die heitere Tourismusregion – der Arbeitsalltag einer afrikanischen Saisonarbeiterin bilden die Kulissen für den Film.

Martina pendelt dreieinhalb Stunden von der Slowakei ins österreichische Marchfeld, um für einen Großbauernbetrieb zehn Stunden am Tag Spargel zu ernten. Martina träumt von einer Reise nach Italien, einem eigenen Häuschen und einem Job im Gastgewerbe – für den sie in Österreich aber keine Arbeitsbewilligung erhält.

Julietha aus Namibia, 30 Jahre alt, arbeitet in einem Berggasthof im Salzkammergut als Hotelgewerbeassistentin, d.h. sie ist sowohl in der Verwaltung als auch im Zimmer- und Küchenbereich tätig. Mit dem Geld, das sie verdient, unterstützt sie ihre Familie in Namibia. Julietha wünscht sich eine stabile Arbeit, denn als Saisonarbeitskraft ist ihre Situation sehr unsicher.

Gordana, Mitte 40, ist von Beruf Juristin. Als sie von Bosnien nach Österreich einwanderte, fand sie jedoch nur einen Job als Reinigungskraft. Sie lebt und arbeitet in einer modernen Wohnhausanlage in der Donaucity. Ihre Tochter geniert sich, in der Schule den derzeitigen Beruf der Mutter zu nennen – Gordana selbst hat jedoch an ihrer Arbeit nichts auszusetzen. Das Wichtigste für sie ist, dass sie ihren Kindern ein Studium und somit eine bessere Zukunft ermöglichen kann.

Kurze Informationen über Gesetze, Bestimmungen und Statistiken sind die einzigen Sequenzen, in denen Kommentare vorkommen, ansonsten wird auf diese verzichtet. Verzichtet wird auch auf die gängige Darstellung von Vorurteilen gegenüber “Fremden” – im Gegenteil, positive Beispiele zeigen auf, wie MigrantInnen unterstützt werden können, beispielsweise von ArbeitgeberInnen. Der Fokus des Films liegt aber bei den Protagonistinnen, die den ZuschauerInnen ihren Alltag und ihre Überlebensstrategien ebenso vermitteln wir ihre Befindlichkeiten und Zukunftswünsche.


Gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Wien Kultur und der Österreichische Entwicklungszusammenarbeit


Während der gesamten Ausstellungsdauer wird der Film „Gute Arbeit“ auch in der Hauptbücherei am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien als Teil der Austellung Gastarbajteri – Medien und Migration gezeigt.

Vorführungstermine: Mo, Mi, Do, Fr, jeweils 11.30 und 17.00 Uhr, Di nur 11.30
Am 03. und 04. März, 02. und 09. April 2004 fallen die Filmvorführungen aus.



Team – „Gute Arbeit“


Buch: Karin Macher nach einem Konzept von Sigrid Awart

Regie: Karin Macher

Kamera: Clemens Lechner

Ton: Joe Knauer, Dieter Draxler, Alexander Zittner

Dolly: David Haslinger

Schnitt: Nina Kusturica

Musik: Mladen Djikic

Produktionsleitung: Paul Hofer

Produktion: Bonusfilm

Protagonistinnen: Martina Kalininova, Gordana Mirkovic, Julietha Katambo

Wissenschaftliche Beratung: Sigrid Awart (Peregrina), Katarina Farkasova (Aliancia žien Slovenska – Alliance of Woman of Slovakia)

Übersetzung: Jacqueline Kammerhofer, Nina Kusturica, Peter Janecek

Für die Initiative Minderheiten: Cornelia Kogoj, Karin Widhalm